Zum 100. Jahrestag der Bauhausgründung widmet sich das Museum August Kestner mit der Ausstellung „Ausdruckstanz & Bauhausbühne“ zwei Bewegungen des beginnenden 20. Jahrhunderts. Dem Ausdruckstanz und der Experimentierbühne des Bauhauses. Die beiden Strömungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der Ausdruckstanz sich in erster Linie für den individuellen Ausdruck und das expressive Moment interessierte, ging es den Akteuren der Bauhausbühne um Raumstudien mit geformten Körpern in gestalteten Räumen.
Die Kuratoren der Ausstellung entschieden sich dafür, die beiden kulturellen Strömungen miteinander in Beziehung zu setzen. Sie stellen wichtige Persönlichkeiten der Zeit in den Mittelpunkt der Betrachtung und zeigen erstmals, in welcher pesönlichen Verbindung diese zueinanderstanden und auf welche Weise sie sich mitunter künstlerisch inspiriert und beeinflusst haben.
Die Ausstellungsarchitektur setzt auf einfache Baugerüste, PVC-Plane und schwarzen Molton, um Kostümen, Figuren, Filmen, Zitaten sowie einer Vielzahl historischer Fotos auf unterschiedlichen Raumebenen eine Bühne zu bereiten. Dabei verwendet die Installation grob gestrichene Holzplatten in Farben, die von der Bauhausschule inspiriert sind. Das Ganze wirkt improvisiert; einfache Baumaterialien sind Programm. Die Art der Präsentation soll darauf verweisen, dass der Bereich der Bauhausbühne knapp gehalten wurde, was finanzielle Zuwendungen betraf. Lehrende und Studenten mussten grundsätzlich mit einfachen Mitteln arbeiten, um ihren Raum-Experimenten Ausdruck zu verleihen.